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Neg. 51970

 

1.    Es scheinet, das ich in kurzem mit dem lehren Sach, werde abziehen.) allein miesen wir uns

2.    nach dem willen Gottes schicken, und Ihme dienen, in welchem Er uns berufen Hat. das

3.    glück Haben meine landtsleüth, das Ihnen Eiffrige missioneros Sage missionary nit ab-

4.    gehn. der J.r Bruder berichte mich, wie das geschäfft Ein Endt genommen ? Und wer der

5.    Redelsführer Jacob und was landtman, gelerter oder Einfeltiger pietist geweßen ?

6.    Allhier stehe würcklich in zwischen zweier feinden, welche täglich uns die gefangen

7.    schafft den todt antrohene. auf Einer Seiten Seint die So genante Apáches Ser

8.    natheilig, thun rauben und stellen, todten, was ihmer Sie antreffen, und Seint meist-

9.    entheils under dennen berg kluften, Holen gaßen verborgen, von welchen Sie die geleg-

10.enheit aus Sehen dan überfahl zu thun, Sie erhalten Sich mit dennen pferten, So Sie uns

11.hinweg führen ec. auf der anderen Seiten thue gleiches verüben die So gemelte Seris,

12.welche von Hier mehr nit als zehn stundt Entfernet Sein. und thue mich würcklich

13.meine Hausmeister in Santa Rosalia, welches Ein anderes hierher gehöriges torpf ist,

14.schreiben, das diße Seris meine pfert hinweg gefürt Haben. die spanische waffen befin-

15.den Sich in mitten deren gemelten feinden. diße aber thut Sich So vil an Sie kehren,

16.als wie die tyroler Bauren, wan Maximilianus und der graf Arco Haben wohlen nacher

17.trient reisen. zu deme ist vonöthen. diße spanische gäst zu Erhalten, obwohlen der könig

18.ihnen mit der bezahlung nit ermanglet. Was würden die Europeische Soldaten über diße

19.americanische sprechen. wolte gott ! ich findete Sichere gelegenheit, Einen abris dißer feld-

20.zug zu überschicken, wie ich Solchen nebst anderen Sachen vorbereitet Habe. villeicht

21.zu dißer fridens zeit, So Sie tauren Soll, kan Es gute gelegenheit ereignen. Villeicht

22.kan aniezo mein J.r bruder nachricht Haben, wo die kisten, So nacher Cadis geschicht

23.worden, Sich befinde, welche ich mit grosem verlangen möchte Empfangen. und man

24.mein J.r bruder mihr konte die der Bäierischen provins historia, So der pater Agricola

25.und nach mals Ein anderer pater geschriben und volendet, So zwei bücher machet, überschicken.

26.durch weltliche direction, (nit durch die händ der unsrigen. dan die unsrige machen Solche

27.Sachen ihnen Selbst eigenthumblich , und kan Sein, das Solches also geschechen, So vil ich mich

28.erinere, das mein F.r mutter mich berichtet, Solche mihr übergschict zu haben.) wurde Er mihr

29.Ser grosen gefallen thun ec. verwichne mäyen monaths Hab ich die kirch und Hausweich-

30.ung der der neüen völckerschafft in Sanct Joseph de los Pimas mit Erwaxnen unckösten

31.gehalten, und Hat Sich alles auf Solche weis volzogen, das kaum in Einer statt beßer

32.Hätte voziehen können. ich Hab das gebäü auf weis Eines schlos oder vestung gebauet.

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1.    Solches von dennen bestendigen überfählen der rebellischen Indianeren zu versicheren.

2.    in ersehung meines gebehüs Hat der Vice könig Eines der gleichen in der gegne der Seris,

3.    von welchen oben gemelt worden, zu Bauen befolchen. andere Haben einige ris begehret,

4.    ihre Häüser auf Solche weis zu versicheren, Sonderbar vor dem feür, dan gemelte India-

5.    ner die häüser abzubrennen pflegen. und weilen die behausung, in welcher ich wür-

6.    cklich mich befinde, dißer gefahr offen stehet, bin ich gesinnet, bin ich gesinnet Selbes

7.    auf gleiche weis zu verwexlen, das ist, So ich mich in etwas Erholle, dan gemeltes gebeüh

8.    de San Jos de los Pimas, Hat mich vil tausent spanische thaler gekostet. So wohl die

9.    kirchen als die behausung, Sambt anderem gebäüh, So für die durchreisente ge-

10.bauhet worden in gleicher manier, und ihnen für das wirz=Haus, aber ohne vor-

11.sehung einiger speis, thienet. alles Sage ich, ist von ihnnen mit Ser gutem pezel

12.ausgemahlet worden. Ein arbeit, So bisHero in dißen landen nit gesehen worden.

13.dißes gebeüh Hab ich Einem anderen pater eingelifferet, und Hat mich Ser wohl

14.mit hin befunden. Hab Solches angefangen zu bauen, da ich in Tecorípa geweßen,

15.und weilen meine oberen mich befolchen nacher Ures zu kommen Ehe ich Solches

16.volendet Hab. Haben Sie mihr Erlaubt Solches zum Endt zu bringen, Hat mich über

17.alles vil reisen gekostet, weilen Solches von Hier Entfernet. So ich Solches nit

18.Hätte volzogen, Sagen alle, das Es schwerlich oder gar nit wäre verfertiget worden.

19.Ein andere Ser grose kirchen Hat der pater Casparus Stiger in Pimería alta

20.in Eben der mission, wo ich zu Erst in San Ignacio, die sprach zu ergreiffen; mich

21.Ein iahr aufgehalten, aniezo volendet, und Hat mich die predig zu Halten

22.auf den tag des H.l Francisci Xavery, in welchem tag die kirchweichung Soll

23.vorgenommen werden, Eingeladen. der pater Casparus ist mit mihr von Genua

24.bis HierHer kommen, von welchem ich andermahl geschriben, und So fern man möch-

25.te um ihne fragen: (dan Er ohnweit von Feldkirch gebürtig und Ehe er in die

26.Societet Eingetrettet, pfarher nachent dem schlos platen geweßen, alwo Seine

27.befreinte Sein werden : ) kan mein J.r bruder ihnen den trost geben, das Er Bei

28.guter gesundheit, nachdeme Er dißes iahr Ein übergängli verkostet, aniezo Sich

29.befinde, und in Ser guthem wohn und Fromkeit gehalten wirdt. mit Einem wort:

30.bonus Missionarius, optimus Israelita.

Neg. 51972

 

1.    dißes schreiben schicke ich mit Einem eignem botten dem pater Rector Joan Antonio Bal-

2.    thasar nacher mexicum, damit Er Es in Einem Seiner brieffen Einschliese, und nacher

3.    Europam abschicke. und was machet mein Nepot, wie befindet Er Sich mit Seinem

4.    experientias ? allein das Er Ein guter practisist, Jurista, wohlErfahrner in dem

5.    Vatterlendischen rechten, imprimis bonus christianus evadat, honor patris, sola-

6.    tium avuneceli sui; refugium suorum, ut caput familia Ec. quem in Domi-

7.    no osculor y amplector. So fern der J.r bruder mihr Einige Sachen überschicken

8.    möchte, Hab ich ihme schon erineret, das Er solches durch die Händt der kaufherren

9.    übersenden möge. weilen auf andere weis die Sachen Sich verliehren. in mexico hab

10.ich ein bekanten freünd und ist Consul de comercio, und Heiset Don Domingo Gomen-

11.dio, welcher in Cadiz wohl bekandt ist. ec. mit hin Empfelle mich in die

12.brüderliche günsten und aller heiliges gebett. Ures Sep. 7. an. 1749

meines Hochwertisten J.r bruderen

getreüister bruder

Phelipe Segesser Jhs.

1.    wan in dem schreiben Einige fehler Eingeschlichen

2.    kan der J.r bruder Solche disimulieren und

3.    verbeßeren. der bott laß keine verweilung zu

4.    den brief zu überlesen ec. ec. ec.

 

Brief an den Bruder Ulrich Franz Joseph Segesser. San Miguel de los Ures, 18. September 1750 (Neg. 51956-51959)

 

Neg. 51973

PA 437/589 (file is numbered, though the copies are left out in that counting system. Here I follow the pencil marks, in contrast to file 588)

[No. 1]

 

Hochwohlgebohrener Juncker Bruder ec.

 

1.    Mehr dan als zwei Jahr verlauffen Sich, in welchem ich kein Einiges schreiben von meinem gelieb-

2.    ten Vatterlandt erhalte, unwißent Hiermit, wie Es bestehe um meine liebste und nächste befreünte. Ich

3.    Erkenne ganz wohl, das Solches stillschweigen und mangel der So Ser verlangten nachricht die feind-

4.    Seeligkeit zwischen spanischer und Englischer koronen verursachet. Gott verleiche allen dißen

5.    fürsten und weltmächtigen den Erwinschten friden. obwohlen würcklich ich nachricht Habe, das

6.    gemelte waffen Ser Hizig annoch Sich erhalten, Hab ich nit ermanglen wöllen zu gebrauchen

7.    einer guten gelegenheit dißes kurze schreiben zu übersenden; Villeicht wirdt solches das glück Haben

8.    aldorten anzulanden, wohin andere meine abgesendete, wegen erlitten schiffbrüchen nit Haben

9.    ankommen können. Ich winsche von Herzen, das die F.r mutter, J.r bruder, F.ren Schwesteren,

10.H.ren Vetter zu münster Sambt allen nechsten befreünten, welche alle ich von Herzen grüße,

11.Sich in bester gesundheit befinden. mich betreffent, ist der algütige Gott So miltreich

12.mit mihr, das Er mich in dennen notwendigen krefften, als welche die unbeschreibliche ar-

13.beiten, So Sich täglich und bestendig ereignen, erhaltet, das zu Sagen ich noch weder Hiz

14.noch kelte bis dahin, Gott Seie Ebiger danck gesagt, underlegen: welches alles ich dem Eiffrig-

15.en und bestendigen gebett meiner liebsten befreintschafft zu schreibe. Ich zweiffle nit, Es

16.Seien Einige meiner brieffen von zwei oder treien Jahren Her überschichten, angelanget, in

17.welchen der J.r bruder meine arbeiten und grose lebens gefahren verstendiget worden ist.

18.schreibe darum in dißem nur kürzlich aus mangel der zeit, was Sich iezund Ein Jahr Her

19.allhier Sich ereignet, und benachrichte, wie das dem unergrüntlichen Gott befellig zu Sich

20.zu ruffen meinen besten bekandten in dißen lesteren welt winckel, und villeicht von mihr

21.der J.r  bruder Sein nammen schon wirdt bekandt Haben in anderen schreiben, nemblich den

22.pater Aloysium Maria Marciani, welcher schier die ganze zeit Seiner Apostolischer arbeiten

23.das ambt Eines Oberen vertretten, mihr aber, obwohlen Er in welsch=landt gebürtig,

24.und von mihr zu vor keine Erkandtnus Hat Haben können, Ser zugeneigt geweßen, auch alle

25.Seine Inerliche und äüserliche anligenheiten mihr anvertrauet, So gar (obwohlen ich nit

26.Sein nechster mitgesel, Sonder mehr dan treisig meihl von Ihme Entlegen, mich vor allen

27.anderen zur zeit Seines Ser schweren und Empfintlichen Hinscheiden, So Ihme der stein=schmerzen,

28.der stein So gros, wie Ein Haßel nus, aniezo in meiner gewalt bestehet, verursachet,) auch mich beruffen,

29.laßen, damit ich Ihme in Seinem lesten Endt beispringete, wie ich auch Solches vollzogen mit

30.meiner unaussprechlicher Empfindlichkeit, wie wohlen nit ohne trost, in ansehen, das meine wehnige

31.diensten auch dennen grosen Gott Habe wollen in bester zeit anwenden. Eben diße grose wohl-

32.gewogenheit Hat in mihr verursachet under dennen meinigen mitarbeiteren, was die Vätterliche

33.lieb zwischen dem Egipischen Joseph und Seinen brüderen; und gleichwie diße nit aller Ihriger

34.arglistigkeit nichs wider den Joseph ausgewürcket, also Hat Gott, wie ich Solches dafür Halte, die

35.Sach also wunderlich angerichtet, das obwohlen Sie mich verstoßen und Eben iener, welcher mich hätte

36.für die mißion des verstorbenen bestimmen Sollen nach gutgeduncken der mehreren, wie auch des alge-

Neg. 51974

 

1.    meinen gebrauchs dißes landts, durch Seinem zumuteten gewalt Ihme Selbsten Solche eigen ge-

2.    macht, mich nach mahlens nach wehniger zeit beruffen, und wider aller Hoffen die mißion Eingehn-

3.    diget, obwohlen ich mit meiner voriger mißion Tecorípa ganz wohl zu friden geweßen, auch

4.    Selbe Indianer mit betauren mich verlaßen wie würcklich Heüt, da ich dißes schriebe allhier

5.    ankommen, aus ursach, mich mit Ihnen zu ruck zu führen; ich glaube aber nit, das die iezige obere

6.    Solches werden bewilligen, aus bedencken, weilen meine krefften allgemach abnemmen, und

7.    gemelte mißion mehr dan Hundert meil in Sich begreiffet, auch ich die schweriste zeiten deren auf-

8.    rürische Indianer in neün Jahren aldorten ausgestanden, wie ich weit läüffiger in vorgehenten

9.    schreiben berichtet, die gegenwertige aber etwas bequemlichers, und in fall, So ich zu pert oder

10.maul=thier nit konte die reisen, So Sich ereignen, vornemmen, mich Einer kaleschen bedienen

11.kunte, und also obwohlen krencklich oder alters=Halben konte meiner pflicht beßer vor-

12.stehn. zu dißer verEnderung Hat der pater Visitator generalis dißer mißionen der pater

13.Joan Antoni Balthasar, obwohlen nit in dem anfang, wohl aber Hernach Sein gewalt erzeig-

14.et, und nach deme Er beßere nachricht von mihr gehabt, das Seinige nit ermanglen laßen.

15.Ich Sage: beßere nachricht von mihr gehabt, das ist, die andere, nit ich Ihme gegeben, Ich

16.hab nur von weitem zu gesehen, und verhoffet, das Gott alles nach Seinem gefallen verord-

17.nen werde, wie Es würcklich zu Sein scheinet. Ich Erwarte ohngefähr in Einem monath ge-

18.melten pater Vis.rem gen.lem Joannem Antonium Balthasar, welcher die waßerzeit, (also wirdt

19.allhier die wetter oder Sommerzeit, in welcher mit groser mühseeligkeit man reiset, genant,) bin

20.mihr Sich wirdt aufhalten, und Hiermit nit geringen trost ich Haben wirdt. Er thut mihr

21.öffters schreiben, und Seine reisen antheüten. die gröste und gefährlichere reisen wegen

22.dennen feinden und des meers in überschiffung in die Inseln Californias, Hat er schon hinder-

23.leget, und in kurtzer zeit wirdt in beßere lender Eintretten. Ich bin Ihme vor Einigen mona-

24.then Engegen gereiset, und hab mit Ihme schon eine geraume zeit über underschidliche Sachen

25.geredet ec. vor wenig tägen Hab ich von mexico nachricht gehabt, das in Cadiz Don Phe-

26.lipe de Ansa gestorben, welcher mihr die kisten hette überschicken Sollen, Solches aber nit

27.volzogen, aus ursach, das End des kriegs der Engelender zu erwarten. weis also Hiermit nit,

28.wie Es Selber ergehen werde; nichs desto wehniger werde ich mich befleisen der Sach

29.nachzufragen, und wölle und der heilige Antoni, das nit alles verlohren gehe. Ich schreibe

30.an Einen Herren in Cadiz, welcher nach vermuten Solle die Sorg der hinderlaßnen

31.güter gemelten Herren Joan Phelipe de Ansa under händen Haben, und ist Eben iener,

32.welchem ich dißes gegenwertiges anbefelche. Sein namen ist dißer: Al Cap.n D.n Thomas

33.Ruiz de Apodaca, Gn.e Dios m.s a fe[?] = Cadiz. vel quod est melius per s. Cadis.

34.schreibe dißes, wan ongefehr dißer Herr dem J.r bruderen schreibete, damit Er konte zu

35.ruckschreiben, und Ihme meine brieff anbefelchen, dan Sicherer durch Solche händ die

36.brieff und Sachen überlifferet werden. Hat der J.r bruder die zwei grose Cometsternen

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1.    der Einte zu abens gegen dem undergang, der andere in der früh nachet dem aufgang der Sonnen

2.    in dem monath merz gesehen ? und was sagt man, das Sie bedeüten ? wan haben Sie ein der gleichen

3.    mons=finsternus gesehen, wie iene, welche den abent Aller Heiligen mehr dan als trei stund völlig ver-

4.    finstert allhier beobachtet worden ohne der zeit des anfans oder des Endts ? was ich in dennen

5.    spanischen zeitungen Siche, ist der krieg in teüschland thaurhaft und Ser Hizig. Armes Beiren

6.    land ! wie übel wird Sich Solches befinden ! und wie vil werden unsere Collegia leiden !

7.    In mexico Hat Sich dißes Jahr Ein unerhörte Sach in dem Collegio oder ProfessHaus mit dem

8.    Pater Praeposito und dem bruder portner zu getragen, der pater Nicolaus Segura, welcher

9.    Eben Selber ist, welcher als Procurator mich und meine mitgesellen aus spanien in mexicum

10.hat überlifferen mießen, dißen Hat man in Seinem bett morgens früh den 8 des monaths merz

11.todtner gefunden mit 50 underschidlicher wunden. Er ware beichtvatter des vicekönigs. Den

12.12 tag gemelten monaths merz fande man gleichfalls todner in Seinem portner-stüb-

13.lein den bruder Joan Ramos mit Einem strick an Seinem bett um den hals angebunden und

14.Ebenfals mit vilen wunden Entzweiet. ohne das man bis Hero hat erforschen können, wer

15.Solche übel that verursachet. Es ist ein bruder gemeltes Collegy gefäncklich, man hat

16.aber nichs gewißes bis Hero wüßen können. in Solchen lenderen befinden wir uns, was ist

17.Sich zu verwunderen, wan die Indianer uns um das leben bringen ? Es Seindt underschidliche

18.angewon über gemelte mortat Enstanden, und Sagt man das zwei vermastragte Sich

19.in dem Collegio oder Profes=Haus verstecket, und Solle Solches Ein knäblein geoffenbaret

20.Haben, gewißes weis man nichs. die feintliche Indianer Haben kürzlich Her nitgar

21.weit von meinem Haus in Einem Hoff das Haus angezündet, und welche heraus gekrochen,

22.mit lanzen und pfeilen umgebracht, die übrige in dem Haus verbrennet. der apache

23.ist Ein übler nachbaur.

24.wan Sich Solte welches gott gebe, die waßer stillen mit spanien und Engeland, und der

25.J.r Bruder gute gelegenheit aus Sehete, schicke Er mihr von allen Samen, die Sich Sam-

26.len können Sonderbar frischer Hampf Samen. Lein Samen Hab ich genug, under-

27.schidliche Salad-Samen Hab ich auch genug – Zicoria=Samen Hab ich nit – zuckerwürzli

28.auch nit, underschidliche blumen Samen gibt Es Hier auch nit ec. ec. lauch, Selleren,

29.schnit lauch, meyeran, Item carifiol coliflor, ich thue mich nit mer erineren, wie Er in teüsch ge-

30.nent wirdt, und möchte Ser gern dißen Samen Haben, diße lestere gemelte Hab ich auch

31.nit ec. ec. wan der Jr. bruder mihr schreibet mache Er die überschrifft also:

32.Al M. R. P.e Phelipe Segesser,

33.de la Comp.a de Jhs Min.o Doct.ro

34.por su Mag.d en la Prov.a de Sonora

35.en su Partido de los Sc[?] Ures en America.

Neg. 51976

 

1.    Allen meinen bekandten Patribus Societatis, wie auch allen anderen, die Sich

2.    meiner Erinneren bitte ich, der J.r bruder wöllen Ihnen mein freüntlichen grus

3.    vermelden absonderlich meinen geliebten nepoten, welche ohne zweiffel schon werden

4.    das gymnasium verlaßen Haben. wan der Jr. bruder mihr konte das instrument, mit welchem

5.    die barbierer schrepfen thun, überschicken, wurde ich Solches ser Hoch schezen ich verstehe ie-

6.    nes, So auf einmahl angesizt wirdt, nit die lanzeten. ec. die ist verfloßen. à Dios mi

7.    am.mo S.r Hermano. befilche mich in aller hl. gebett und verbleibe in Ures May 18.

8.    des 1744. Jahrs

meines Hochwohlgebohrnen J.ren Bruderen getreüister bruder

Phelip Segesser S.J.

 

Brief an den Bruder Ulrich Franz Joseph Segesser. San Miguel de los Ures, 17. Dezember 1745 (Neg. 51931)

 

 

Neg. 51977

PA 437/589

No. 18

HochwohlEdlgebohrner J.r Bruder

 

1.    Obwohlen ich vermeine, das ich auf Einiges deren vieren Brieffen, die ich

2.    Empfangen und aniezo mihr an der Handt Seindt, geantwortet Habe (Sonder-

3.    bar auf ienen, in welchen der J.r bruder mihr die nachricht gegeben des So Be-

4.    thaurlichen Hinscheidens meiner liebsten F.ren Schwesteren und Ehe=gemahlin meines J.r

5.    Bruderen, welche die Ebige glori genießet, wie ich unfelbar Verhoffe, nichs

6.    desto wehniger täglich, von der zeit Solcher nachricht Eingedenckt bin,

7.    So wohl in dem hl. meßopfer als anderen gebetter ec.) versichere meinen

8.    J.r Bruder, das ich mich nit vergiße, (obwohlen auf andere Sachen schier Sinloß) So

9.    wohl und Sonderbar Seiner als allen libsten angehörigen, wie mein schuldig-

10.keit Solcheß Erforderet. wie ich auch nit zweiffle, das gleiches meine liebste

11.verwante für mich thun werden. In dißer Ersteren schreiben wirdt meldung

12.gethan, das ist in dem des 3. Jenners 1754. abgefertigten, wie das Eine Hoffnung ge-

13.weßes under Engerer verbindung des J.rs Franz Urs Balthasar Sohns, mit wem ?

14.weis ich nit. Ittem, das Ein kistlein werde oder aber Habe Sollen zubereitet wer-

15.den mit dennen PP. Procuratoribus zu überschicken, von welchem Hernach meldung

16.geschechen wirdt. Ittem. wie mein H.r Vätter Franz Joseph Sich wohl in landsperg be-

17.finde, über welches ich mich Ser Erfreüet Hab, Gott gebe Ihme glück und Seinen

18.göttlichen Segen, damit Er Erseze, was in mihr Ermanglet: möchte auch ich künff-

19.tig von Seinem progres, zu und aufnamb berichtet werden = schreite zu dem anderen schreiben,

20.So ich Empfangen und den 26. may 1754 ist überschicket worden durch die PP.

21.Procuratores und trei Jahr auf der reis geweßen. under dißer zeit ist der P. Joan. Ant.

22.Balthasar völlig Erblindet darumb Hat Er mihr das kistlein, wie Es ist abgefertiget worden,

23.verschloßen überschicket, ohne das Er befolchen das Seinige Herauszunemmen, mit ver-

24.deüten, das weilen Er blindt (: und Es die Provins Ser bedauret: ) Ihme nichs deren

25.Sachen, So für Ihne kommen, thindtlich Sein könnte, und ich Solche ohne scrupel zu mein-

26.er disposition behalten oder anwenden Solle, wo Es mihr zu besten angelegt zu

27.Sein scheinen wurde, und allein Ihme zu ruck schichen Solle, was ich vermeinte Ihme

28.dientlich zu sein. Hab aber gesehen, das für Ihne wehnig taugen könte, und So fern ande-

29.re Solche Sachen (wil Sagen die papirene bilder, So das meiste ist, das für Ihne kommen,

30.obwohlen eine wohl illuminieret, zu mexico aber aller hendt der gleichen zufinden,

 

Neg. 51978

 

1.    Herrens D.n Thomas de Apodaca, welcher mit der Flotten, in dißem welteihl angelanget;

2.    und gleich von Vera Crus den Ersteren Seinen brieff mit dem Eingeschloßnen meines J.rn

3.    Bruderen von 1. des merzens 1756. und in wehnig wochen den anderen Seinen mit den

4.    anderen Eingeschloßnen Ebenfals meines J.rn Bruders den 14 merzen 1757. So ich als

5.    Ein Sonderbare neün Jahrs schanckung in Ersten tag dißes neüen Jahrs Empfangen.

6.    Entlichen mich beschloßen der gelegenheit zu gebrauchen, und obwohlen dißes alles

7.    nit Ein Häller werth ist (und die Solches Sehen werden, für Ein ungescheidheit möchten

8.    auslegen) weilen gemelter Herr mihr Seine dienst anErbotten, gleichwohl, wie Solches

9.    kindische weßen Eingeschloßen in Einer kisten (die meerer weget als das, was darine,

10.ist, Hat aber dißer gröse Sein müsen wegen dennen Antas oder geferbten spallier-

11.thücheren)* was für den transport magt begehret werden, wirdt Solches in Genova

12.franco Eingelifferet werden. nach mahlens der J.r bruder Sich verstehn wirdt

13.mit ienen, welche Solche kisten werden überlifferen; weilen schwerlich von

14.Hieraus bis in unser Vatterlandt Solches kan franckieret werden. Es wirdt vil Baum-

15.wollen in Selber gefunden werden, weilen mihr Sachen gemanglet mit der Selben

16.die kisten anzufüllen. Habs aber die Sachnit beßer acomodieren können. der J.r

17.Bruder wirdt mihrs verzeichen, So Solches Ihme möchte überlestig Sein; und glauben

18.das Solches Ein Efecht efect des Brüderlichen angedenckens und liebe Seie, wie

19.ich wünsche das alles, obwohlen so schlecht, glücklich anlange.

20.In dem brieff von 1. Merzens 1756. Geschriben, ist zu gleich Ein Brieff dene pater

21.Caspar stiger Eingeschloßner kammen, auf welches ich die antwort dem J.r bruder

22.überschicke mit dißem, mit bitt, diße antwort mit guter gelegenheit dem gemelten

23.H.ren pfahrer zu überschicken. der P. Caspar thut Sich höchstens bedancken und under-

24.denigist Empfellen. Ich versichere meinen J.r bruder, das ich kein bekanteren und lieb-

25.wertisteren gespan Habe in dißem landt, als gemelten P. Caspar. und gleich wie Eins-

26.mahls der hl. Antonius den hl. Paulum Eremitam in Seinem altar Heimbgesucht,

27.Hab ich gleichsamb, obwohlen nit So Heilig, den P. Casparum Heimgesucht in der Pi-

28.meria alta, So von Hier wehnigist Sexicht (60) meihl weit ist: und mit Ihme mit

29.trost von dem ganzen brodt, So Gott uns verleichet, genoßen. Er ist wegen aufge-

30.schwulene fiesen etwas konnklechts, aber guten Humors. = über deren gemelten

31.hinscheiden meiner liebsten F.ren Schwesteren, F.ren Bas in Bruch und H.ren Vatteren

32.frater Henrich zu muri Hab ich schon geantwortet, und Hoffe alle werden der Ebigen

33.freüdt genießen, nichsdesto wehniger Ihrer nit vergiße ec. Ich erwarte die flax

34.und werch Hechlen ec. was Ein anderes kistlein betriffet, So die Embachadorin von

 

1.    *der H.ren Apo-

2.    daca die Selbe

3.    zu überschichen,

4.    beschloßen, da-

5.    mit Er Selbe

6.    nacher Genova

7.    Schiche ec.

Neg. 51979

 

1.    von madirt Hat nacher Cadix Sollen überschicket Haben. schreibet mihr schon zum öffte-

2.    ren gemelter H.r Apodáca, das Er das recibo (So die wittwib des H.ren Philip Anssa

3.    Solle der J.r bruderen überschicket Haben durch Eben gemelte Embachatorin, und

4.    der J.r Bruder traslatierter in Einer Seiner schreiben mihr angethäütet) Selbsten

5.    vonöthen Habe, und Selbes aufweisen konnte, weilen gemelte wittfrau kein Saches

6.    recibo gegeben zu Haben, Sich Erinere. Hat mihr kürzlich der H.r Apodaca in dem obgemel-

7.    ten über dißes geschriben. vileicht thut der J.r bruder Sich Erineren, was inSelben

8.    kistlein ist überschicket worden, So mihr konte Ein liecht geben, obs Eben ienes Sein

9.    kunte, So ich das vorlestere Empfangen ? oder dem H.ren Apodaca das rcibo überschicke.

10.Ich zweiffle nit, das gemelter Erdbittnen werde genugsamme forcht verursachet Haben. wir

11.Haben allhier alle umständt dißes algemeines übels in dennen zeitungen (welche nach Einem

12.iahr pflegen hier Einzulauffen, und würcklich uns kundtgemacht worden die schlacht, So H.r

13.Braun wider den Pruss Erhalten, und die statt Brag Entzezet worden ausführlich gesehen; So uns alle grose

14.freüdt und trost verursachet. möchte wünschen, das die Soldaten meine benachbarte

15.feindt Seris also töten demütigen, die würcklich wider Sie streiten, aber Sie bisHero nit an-

16.treffen können; mihr aber Eben, da ich dißes schreibe, angezeigt wirdt, das Sie das wehnige Horn-

17.vich, maulthier, pfert ec. So bisHero Ihren rauberischen Händen Entrunen, Entlichen alles alles

18.die vorgehente nacht Entführet, und mich aller notwendiger Hilff beraubet, das ich nit weis, wie

19.Ich hinfüran Hier bestehn kan. Gott Helffe uns ! zu deme Seint die früchten dißes Jahrs Ser weh-

20.nig Eingefürt worden, dergestalten, das ich nit weis, mit wes wir uns underhalten können. Dominy

21.dedit, Dny. abstulit, sit Nomen Dni. Benedictum Ec. Ich Hoffe, Er werde uns nit verlaßen. fiat voluntas

22.Dei ! Entlichen auf das lestere zu beantworten So datiert den 14. mertz 1757. und ich wie

23.oben gesagt, mit trost an dem Ersten tag dißes Jhars Empfangen und nit mehr als neün monath

24.auf dem weg verweilet. In dißem Siche ich, das der J.r bruder Ein anderes über Rom mihr

25.überschichet Habe. ist aber anoch nit angelanget, und wirdt Ser geferlich durch diße weg an-

26.vertrauet. dan in Rom vil brieff anlangen und leicht kan Ein brieff verlohren werden, Son-

27.derbar, So nit gleich Eine gute gelegenheit  Sich Ereignet. der beste weg ist dem H.rn Apodaca

28.die Sach und brieff zu überschicken. sapienti pauca. der J.r bruder schreibet in dißem lesteren

29.wie das Er Habe Eine glückliche niderkunfft der Jungen F.ren zu Endt gemelten merzens ver-

30.Hoffet. Ich Hoffe, Es Seie also geschechen. weis aber nit, was für Eine Junge Frau Seie ? ich bil-

31.de mihr Ein, Es Seie die neühe gemahlin des J.r bruders Sohns, weis auch nit, ob Selbe Seie,

32.von welcher mihr geschriben worden, das gute Hoffnung Seie ? ich möchte gern wißen wie Sie

33.Heise, und verlage auch Einen Brieff zu Sehen von meinem H.ren Nepoten. ec. gute festividet

34.Haben die Herren Zürcher gehabt. Gott laße nit zu, das in unserem lieben Vatterlandt zweifalt

35.ereignen, Nulla salus belli ec. den brieff, So der J.r Brueder dem P. Joan Ant. Geschriben, Hab

36.Eröffnet, weilen Er in dem kistli verschloßen kommen, Hab aber mich Erineret wegen der