Och Kapitel 16

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Och-Lexikon

Chapter 17 

Kapitel 16

IV. Von dem Lande und dessen Fruchtbarkeit (216)

Field produce is very low in price owing to its abundance. Only during an extended rainy period may an occasional shortage be found in the country, and then it can be met from a neighboring area more favored by heaven. On one occasion I noted a famine among the Spaniards living in the San Gabo region, some fifty hours from my mission. Through laziness they had not planted their fields, for they expected to purchase food at a low cost from the Indians who then refused to part with it. Thus they found themselves in the direst want and had to satisfy their hunger with all kinds of roots. Finger-long locusts, which pile up on the ground in heaps and emit a pleasant odor when pan-roasted, had to sustain these Spaniards.

In these circumstances I did not reduce the food of my Indians. For breakfast they drank the milk of fifty cows; for supper they ate maize and meat. The Spaniards, vexed by hunger, sent their sons to the Indians to make may hundreds of adobe bricks to earn their keep. This work was very opportune; because of it I got sufficient building material for my intended construction. Thus the Spaniards were driven to work by hunger. At this time a malter of maize sold for twenty pesos, though it generally sold for one to three pesos.]

V. Viehzucht (220)

Fragen zum Text

1. Welche Einstellung Ochs zu den Spaniern scheint hier durch, und welche zu ‘seinen’ Indianern?

2. Beschreiben Sie, wie Och zu den Adobe-Ziegeln für seinen Kirchenbau kam.

3. Die Spanier arbeiteten für die Indianer. Entspricht oder widerspricht dies gegenwärtigen Stereotypen interkultureller Beziehungen?

VI. Gold- und Silberbergwerke (227)

(Hier bietet Och einen Vergleich, um seine persönliche Meinung über das Verhalten der Spanier auszudrücken)

(228) [Property that in Europe would belong to royalty or to the gentry is in New Spain free and belongs the first occupiers].

Jeder, auch der Ärmste, der ein Bergwerk entdeckt hat, meldet sich nur beim nächsten Alcalde oder Dorfschulzen (Bürgermeister), bezahlt seine 5 Taler und wird durch öffentliche Schriften zum Besitzer unter der Bedingung, es innerhalb eines halben Jahres zu bearbeiten. Diese Arbeit wird aber bei den meisten nicht so betrieben wie bei uns Deutschen in den Eisen-, Blei-, Kupfer- und Zinnminen. Wenn Deutsche (ohne aus der Art zu schlagen und wegen der Güte des Landes genauso faul wie die Spanier zu werden), das Land besäßen, würden wohl viele Berge erniedrigt und Täler erhöht werden. Bei allen unermeßlichen Schätzen, die Europa Amerika zu verdanken hat, sieht man kaum, daß dort etwas gearbeitet wird…. (231) Die Spanier bleiben bei ihrem alten Schlendrian (idiomatischer Ausdruck!). Auch in den ergiebigsten Minen wird nur am Tag, niemals in der Nacht gearbeitet; anstatt Leiter bedienen sich die Indianer eines schrittweit ausgezackten, quer gestellten Balkens, auf welchem sie jederzeit unter Lebensgefahr rein- und rausklettern und in einem von rohem Leder zusammengeklebten Kübel (tanutte) das Metall wie auch den Abfall auf der Achsel herauftragen. Zwei mit Schubkarren würden mehr ausrichten als 30 faule Indianer an einem Tag.

(235) Die Anzahl dieser Bergwerke ist nicht anzugeben. Allein in der Provinz Sonora gab es 35 Silberminen, die aber alle (eine ausgenommen), auf einmal liegen blieben, sobald man herausfand, daß der Fluß Yacqui erstaunliche Mengen Goldes mit sich führte. Dieses Gold wird durch Regengüsse von den Bergen abgespült.

…..

Die Indianer verfluchen und verwünschen alle Gold- und Silberbergwerke, weil diese ihnen die Spanier über den Hals gezogen haben (sie ins Land gebracht haben). Obwohl sie einige kennen, werden sie diese niemals einem Spanier verraten, und sie haben noch weniger Lust dazu, sie selbst zu bearbeiten. Sie haben die seltsame Vorstellung, daß sie, wenn sie eine Mine an einen Spanier abgeben, bald darauf sterben müssen….

(236) Meine Indianer, obwohl sie aus dem gleichen Fluß, aus welchem sie ihr Trinkwasser holen mußten, keine 2 Büchsenschüsse weit vom Dorf Gold genug sammeln konnten, haben sich sehr selten darum bemüht, selbst Hand anzulegen, obwohl sie doch von den Spaniern, von denen sie willkommene Waren tauschen wollten, dazu aufgefordert wurden. Es hat sich auch kein einziger gefunden, der den Spaniern in einer nur eine Stunde weit vom Dorf entfernten Mine als Tagelöhner dienen wollte. Man warf es den Missionaren vor, daß sie die Indianer widerspenstig machten und dadurch die Einkünfte des Königs schmälerten. Geiz, Eigennutz (Egoismus) und Faulheit der Spanier haben zu den größten Klagen gegen sie beim König geführt.

[A day and a half journey toward the northwest from my mission of San Ignacio occurred a wonder of nature in copper (which also contained some gold) like the silver discovery at Arizona. Several hundred hundredweights of the finest copper were found scattered about on top of the ground in a field in the form of chocolate-colored stones. These weighed from a quarter to half a hundred-weight and were of such purity that in smelting them only small quantities of impurities were found. I sent some Indians to the field several times with eight mules where they collected these copper balls in leather sacks without pickaxes or any other tools. Thus, with only this effort from my Indians I procured eight beautiful bells that were cast for me by a bell-caster who had taken refuge in the interior because of a past deed of murder. The bells had a pleasing, and beautiful tone.].

Fragen zum Text

1. Wie bauen die Spanier Gold ab; wie würden es nach Och die Deutschen tun?

2. Fassen Sie die Einstellung der Indianer zu den Goldminen zusammen.

3. Was wird den Missionaren deshalb vorgeworfen?

4. Kino bat in seinen letzten Briefen an seinen Vorgesetzten vergeblich darum, daß ihm Kirchenglocken geschickt werden mögen. Wie kam wohl Och zu seinen Kirchenglocken? Ueberlegen Sie sich diese Moeglichkeit.

5. Bewerten Sie Ochs Einstellung zum Glockengießer. Ist sie katholisch, utilitaristisch oder menschlich?

Zur Grammatik

Wiederholung

1. Um welche grammatische Form handelt es sich bei dem Verb im folgenden Satz?

Obwohl sie einige Minen kennen, werden sie diese niemals einem Spanier verraten.

2. Um welche grammatische Form handelt es sich bei den Verben im nachfolgenden Satz? Erklären Sie warum.

Man warf den Missionaren vor, daß sie die Indianer widerspenstig machten und dadurch die Einkünfte des Königs schmälerten.

Konjunktiv II, stellvertretend für den K I, der mit dem Indikativ identisch ist. Indirekte Rede.
 

 

Kapitel 17